Autor:
Gayle Forman
Umfang: ca. 230 Seiten
Sprache: Englisch (auch erhältlich auf Deutsch:
„Wenn ich bleibe“)
Format:
Kindle e-Book Paperback Deutsch
(Paperback)
Preis:
4,93€
28, 96€ 8,99€
Klappentext:
„On
a day that started like any other….
Mia
had everything: a loving family, a gorgeous, adoring boyfriend, and a bright
future full of music a
nd full of choices. Then, in an instant, almost all of
that is taken from her. Caught between life and death, between a happy past and
an unknowable future, Mia spends one critical day contemplating the only
decision she has left – the most important decision she’ll ever make.
Originalcover (Quelle: ncowie.files.wordpress.com) |
Simultaneously
tragic and hopeful, this is a romantic, riveting, and ultimately uplifting
story about memory, music, living, dying, loving.”
Handlung:
Mia ist 17 Jahre alt, führt ein Bilderbuchleben mit
einer verdrehten, aber liebenswürdigen Familie, einem verständnisvollen Freund
und steht an einer Schwelle in ihrem Leben, an der sie sich entscheiden muss.
Aufgrund ihres Talents sind ihr als Cellistin die Pforten zur renommierten
Juillard School weit geöffnet, dennoch ist es ein weiter Weg von Oregon nach
New York, noch dazu getrennt von Adam, ihrem Freund, und nicht zuletzt auch
ihren Eltern. Viel Zeit bleibt ihr für diese Entscheidung jedoch nicht, denn in
New York gibt es niemanden, der sie erwartet, schließlich muss sie sich um eine
Unterkunft, die Finanzierung sowie die Eingewöhnung in die Großstadt kümmern.
Bevor jedoch all dies auf sie einbricht, gerät sie
mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Teddy in einen schweren
Verkehrsunfall – mit Todesfolge. Sie überlebt als einzige der Familie dieses
Ereignis.
Nun beginnt für Mia eine Zerreißprobe, denn in
einer Nahtoderfahrung erlebt sie mit, wie ihre Verwandten und ihre Freunde,
allen voran die Großeltern und Adam, mit der Nachricht versuchen umzugehen und
wie sie um ihr Leben bangen.
Allmählich versteht, dass nur sie allein
entscheiden kann, ob sie bleiben und sich dem Leben ohne eine Familie widmen
möchte oder ob sie nicht doch gehen soll.
Meine Meinung:
Eher zufällig habe ich „If I stay“ beim Stöbern
nach englischsprachiger Literatur entdeckt, habe mir den Inhalt durchgelesen,
wobei ich dachte, dass es wohl eine relativ einseitige Lektüre würde. Nach
kurzem Zögern wurde es dann doch heruntergeladen und nach noch kürzerer Eingewöhnung
förmlich verschlungen, wobei ich feststellen durfte, dass meine Erwartungen
bezüglich der Einfachheit des Sujets zunichte gemacht worden. Diesen Roman kann
ich jedem empfehlen, der eine angenehme und zugleich bewegende Atmosphäre
wertschätzt, denn eben diese ist wunderbar hervorgehoben. Man bekommt ein
Gefühl für Mia, für die Schwere ihrer Entscheidung und nicht zuletzt auch für
ihre Vergangenheit, schließlich scheut sich Forman nicht, Rückblenden zu
nutzen. Vielmehr flechtet sie diese an gegebener Stelle ein, um vor allem auch
die familiären Verhältnisse deutlich zu machen und zu zeigen, dass sie aus
ihrer Familie doch ein wenig herausfällt. Wenngleich die Eltern und Teddy
ebenfalls für die Musik leben, ist Mia doch die Einzige, die sich ausgiebig der
Klassik widmet. Auch ihr Aussehen scheint nicht wirklich zu dem der anderen zu
passen, Teddy sieht immerhin aus wie eine Mischung beider Elternteile, während
sie selbst sich anstrengen muss, auch nur einen Hauch Ähnlichkeit zwischen sich
und ihrer Mutter oder ihrem Vater zu erkennen. All diese Kleinigkeiten werden
dem Leser portionsweise dargelegt, nicht zu viel, sondern gerade genug, dass
das Bild
dieser Familie entstehen kann.
Autorin Gayle Forman (Quelle: hollywoodreporter.com) |
Besonders wichtig für die Wirkung dieses Romans ist
die Perspektive der Ich-Erzählerin Mia, die diese Geschichte sehr subjektiv
macht, dem Leser dadurch aber auch besser zugänglich wird. Selbstverständlich
kann sich der Beobachter auch in die Position der Eltern oder in die Adams
hineinversetzen, dennoch bleibt es bei dieser Form des Schreibens generell das
Problem, dass lediglich die Gedanken einer Person offenliegen. Das ist nicht
immer der Fall, denken wir beispielsweise an die „Bartimäus“-Bände oder an „Beim
Leben meiner Schwester“, in denen ein häufiger Perpektivenwechsel vonstatten
läuft. In unserem Fall ist diese Art der Herangehensweise wohl auch die
einzige, die möglich gewesen wäre, um das Ausmaß dieser Entscheidung zu
verdeutlichen.
Um meinen Wortschatz im Englischen ein wenig
aufzufrischen, bin ich mittlerweile dazu übergegangen, mir vermehrt derartige
Bücher zu Gemüte zu führen. Im vorliegenden Buch bedient sich Gayle Forman einer
einfachen Sprache, die für die Perspektive eines Jugendlichen sicherlich
angemessen ist. Der Lesefluss wird auch nur selten durch Fachbegriffe gestört,
die jedoch auftreten müssen, schließlich müssen Vokabeln der Medizin und der
Musik mit eingebracht werden, betrachtet man das Sujet. In die deutsche Version
habe ich leider nicht hineingelesen, weshalb ich an dieser Stelle auch kein
Feedback bezüglich der Übersetzungsqualität geben kann.
Alles in allem lässt sich sagen, dass es ein Roman
über die Zerrissenheit eines jungen Menschens ist, der sich nicht nur für oder
gegen das Leben entscheiden muss, das ist sicherlich der größere Aspekt in dem
Werk. Allein die Möglichkeit auf die Juillard School zu gehen birgt ein großes
Konfliktpotential, das von Forman auch rege ausgenutzt wird. „If I stay“ ist
definitiv kein einfacher Kitschroman, sondern ein Buch, das berührt und dem
Leser auch Emotionen entlockt, denn Mia erinnert sich schmerzlich an die „guten“
Zeiten mit ihrer Familie, wohlwissend, dass diese vorbei sind. Ans Herz legen
möchte ich es eigentlich jeden, aber da bekanntlich nicht jeder begeisterter
Leser von Romanen dieser Art ist, kann ich nur mit auf dem Weg geben, dass man
durch diese Geschichte ins Grübeln kommt über so manche Dinge im Leben.
Auch hierfür gibt es einen zweiten Teil, der das Ganze aus
Adams Perspektive erzählt, gelesen ist er auch schon, doch wie bei Reckless
möchte ich auch anderen Büchern an dieser Stelle den Vortritt geben, nicht zuletzt,
weil ich auch keine Spoiler einwerfen und jemanden den Spaß am Buch nehmen
möchte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen