Regisseur: Peter
Jackson
Mitwirkende: Martin
Freeman, Ian McKellen, Richard Armitage, Cate Blanchett, Hugo Weaving, Andy
Serkis, Ken Scott, Lee Pace, Christopher Lee et al.
Sprache: Deutsch
(englisches Original: „The Hobbit: An Unexpected Journey“)
Filmlänge: 169
Minuten
DVD-Preis: 17,99€
Blu-ray-Preis: 8,99€
Art des Schauens: DVD-Verinnerlichung in
Vorbereitung auf Teil 2 (11.12.2013)
Kurzbeschreibung (laut Amazon)
„Im Mittelpunkt von „Der Hobbit“ steht der
Titelheld Bilbo Beutlin, der unversehens an einer epischen
Mission teilnehmen
muss: Es gilt, dass Zwergenreich Erebor zu befreien, das vor langer Zeit vom
Drachen Smaug unterworfen wurde. Überraschend taucht der Zauberer Gandalf der
Graue bei Bilbo auf, und schon bald begleitet der Hobbit die Gruppe der 13
Zwerge unter der Führung des legendären Kriegers Thorin Einschenschild. Ihr
Reise führt sie in die Wildnis, durch gefährliche Gebiete, in denen es von
Goblins und Orks, tödlichen Wargen und gigantischen Spinnen, Pelzwechslern und
Zauberern nur so wimmelt.“
Filmplakat (Quelle: pcgameshardware) |
Filmbeschreibung
„‘Der Hobbit: Eine unerwartete Reise‘ ist der erste
Teil der Filmtrilogie nach dem Buch ‚Der Hobbit‘ von J.R.R. Tolkien und zeigt
Bilbo Beutlin mit Zauberer Gandalf und 13 Zwergen auf ihrer epischen Mission,
das verlorene Zwergenreich Erebor vom fürchterlichen Drachen Smaug
zurückzuerobern. Auf ihrer Reise durchqueren sie die Wildnis, eine von Orks,
tödlichen Wargen und dem unheimlichen Nekromanten bevölkerte, höchst
gefährliche Landschaft. Dabei entdeckt der bescheidene Bilbo Beutlin nicht nur,
welch ungeahnter Scharfsinn und Mut in ihm stecken, sondern er gelangt auch in
den Besitz des einen ‚Schatzes‘: Dieser Ring ist so untrennbar mit dem
Schicksal von Mittelerde verbunden, wie Bilbo es sich nicht einmal vorstellen
kann.“
Die Handlung
Im friedlichen Auenland, wo die Halblinge in
Scharen leben, geschehen keine unerwarteten Dinge, zumindest nicht bis eines
Tages der Zauberer Gandalf bei Bilbo Beutlin am Gartenzaun steht und sich einen
„Guten Morgen“ von dem Hobbit wünschen lässt. Der kleine Lockenkopf sieht sich
alsbald mit einer Meute Zwerge konfrontiert, die, vom Grauen herbeigeführt,
beginnt seine Vorratskammer zu plündern, um sich ein vorzügliches Mahl vor der
Zusammenkunft der dreizehn wackeren Helden zu genehmigen. Schnell wird
deutlich, dass Gandalf dem Halbling eine Aufgabe zuschreibt, über die weder
Thorin, der Anführer der ungebetenen Gäste, noch Bilbo selbst glücklich sind.
Als Meisterdieb soll er die Zwerge und den Zauberer zum Erebor, den Einsamen
Berg weit im Osten hinter dem Düsterwald, begleiten. Zunächst abweisend,
entscheidet er sich dennoch für das Abenteuer und findet sich alsbald auf einem
Pony reitend in der Mitte der Meute wieder – und wird konfrontiert mit allerlei
Gefahren, so muss er sich gegen Trolle nicht nur behaupten, sondern auch die
dreizehn Zwerge retten, deren Weisheit sich bisweilen in Grenzen hält.
Unsere 13 wackeren Zwerge (Quelle: stern.de) |
Während der Reise muss der Hobbit, der versucht
weitestgehend unparteiisch zu bleiben, feststellen, dass Thorin und die anderen
Zwerge zahlreiche Feinde haben, wodurch sich im Film nicht zuletzt durch den
Bleichen Ork Azog viele neue Gefahren ergeben. Dieser hat ein Kopfgeld auf den
Zwergenanführer, der anstrebt, sein Erbe als König unter dem Einsamen Berg
anzutreten, ausgesetzt und jagt die Gruppe unermüdlich auf ihrem Weg.
Währenddessen landen die dreizehn Zwerge mit dem Hobbit, jedoch ohne Gandalf in
einer Goblinhöhle, in der sie ohne den Zauberer beinahe ums Leben gekommen.
Bilbo, der derweil von der Gruppe getrennt wurde, trifft hingegen auf ein ganz
anderes Geschöpf, das in den Tiefen der Goblinbehausung sein Leben fristet:
Gollum. Als dieser mit einem herabgestürzten Goblin kämpft, verliert er seinen
größten Schatz, der daraufhin Bilbo in die Hände fällt und damit die Grundlage
für die Geschichte um den „Herrn der Ringe“ schafft, denn es handelt sich dabei
um den Ring der Macht. Nach einem Wettbewerb im Rätselraten, den der Hobbit
gewinnt, eskaliert die Situation und er erfährt, während Gollum ihn verfolgt,
die Macht seines neuen Eigentums kennen.
Das Wesen Gollum (Quelle: buffed.de) |
Nach den Geschehnissen in den Goblinhöhlen findet
die Gruppe wieder zusammen, wird jedoch von Azog eingeholt und muss sich dem
Ork an hohen Klippen entgegenstellen…
Meine Meinung:
Bezüglich der Einschätzung des ersten Teils dieser
Filmtrilogie, muss ich einige Sachen im Voraus sagen, die meine Beurteilung
erheblich beeinflussen. Um diesen Umstand wenigstens zu erklären, sollte ich
zugeben, dass ich in Sachen „Der Herr der Ringe“ ein großer Fan bin – ich habe
mich sehr lange auf diesen Film gefreut und gehe nicht ganz unvoreingenommen an
die Sache heran. Auf der anderen Seite habe ich auch das Buch „Der kleine
Hobbit“, auf dem der Film basiert gelesen und kann daher einschätzen, inwiefern
sich die Originalhandlung mit der von Peter Jackson überschneidet und ob
Stellen fehlen beziehungsweise ohne Vorlage ergänzt wurden.
Azog der Schlächter (Quelle: static3.wikia) |
Zunächst war ich von den Äußerlichkeiten her
überwältigt, denn Peter Jackson hat es in diesem Film geschafft, die
wunderschönen Landschaften Neuseelands (a.k.a. Mittelerde) so einzufangen, dass
es schon fast epischen Charakter hat. Endlich sehen wir noch mehr von den
Landstrichen, die in den drei Filmen des „Herrn der Ringe“ manchmal nur
angeschnitten werden konnten! Dafür bin ich ihm sehr dankbar, es trägt den Film
einfach so sehr, dass sich diese Landschaften zu einer völlig neuen Welt
zusammensetzen.
Gleichzeitig fand ich auch die Filmmusik von Howard
Shore phänomenal, ich habe sie auch sehr bald nach meinem ersten Kinogang
damals gekauft und kann sie noch immer stundenlang hören. Selbstverständlich
sind wieder typische Themen dabei, die wir bereits aus dem „Herrn der Ringe“
kennen, so zum Beispiel die Musik für die Hobbits und das Auenlandthema, oder
aber die sanften Töne, die spielen, wenn Galadriel auftritt. Dennoch finden
sich zahlreiche neue Melodien im Film wieder, die vor allem aufgrund der Zwerge
entstehen.
Die Karte zum Erebor (Quelle: collecttolkien.com) |
„Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ glänzt auch
durch eine Masse an Charakteren, die den Zuschauer ein wenig überrumpeln,
erinnern wir uns dabei an den „Herrn der Ringe“, in dem die Geschichte mit
Frodo und Gandalf beginnt, danach mit den vier Hobbits weitergeht, so lässt
sich hier schon ein deutlicher Unterschied für den äußeren Betrachter erkennen:
Sicherlich beginnt die Hauptgeschichte auch hier zwischen einem Hobbit und dem
Zauberer, allerdings folgen bereits nach wenigen Minuten dreizehn Zwerge, die
charakterlich allesamt verschieden sind. Das kann sowohl positiv, als auch
negativ sein – ich empfand die Persönlichkeitsmasse eigentlich als sehr
angenehm, auch wenn ich bis heute nicht alle Zwergennamen mit den Gesichtern
verbinden kann. Dennoch mach es den Film wesentlich ausgewogener und
angenehmer, schließlich baut sich zwar stetig der Konflikt zwischen Bilbo und
Thorin auf, doch durch die vielen, so unterschiedlichen Meinungen, die
einfließen können, wird das Ganze wieder etwas aufgelockert. Nicht zuletzt
bewirkt die Masse der Zwerge auch eine Heiterkeit, denn es ergeben sich immer
wieder humorvolle Situationen, die das Zuschauen erheblich erleichtern.
Aus dieser Charaktervielzahl ergeben sich natürlich
auch Konflikte, die Jackson wirklich sehr gut mit Handlung verknüpft hat und
die auch nicht zu aufdringlich umgesetzt werden. So steht von Anfang an Bilbos
Sehnsucht zum Auenland, zu Beutelsend und seinen Spitzendeckchen im Fokus, ein
Umstand, der für die Zwerge in keiner Weise nachvollziehbar ist. Diese verloren
ihre Heimat schließlich, als der Drache Smaug den Erebor besetzt hat und
seitdem dort in den Tiefen ruht. Zwischen Thorin und Bilbo entwickelt sich
dadurch eine Streitkulisse, die die Gruppe oftmals belastet und die Beziehung
zwischen den beiden erheblich stört. Auf der anderen Seite stehen die
Konfrontationen, die sich zwischen Elben und Zwergen ergeben – entstanden sind
diese hauptsächlich durch die Hilfe, die Thranduil und die Waldlandelben ihnen
im Kampf gegen Smaug versagt haben. Deshalb sind die Zwerge auch sehr
vorsichtig, als sie nach Bruchtal kommen und dort gastfreundlich von Elrond
aufgenommen werden.
Der Einsame Berg wartet... (Quelle: flicksandbits.com) |
All diese Konflikte sind natürlich Handlungsträger
und helfen wesentlich beim Spannungsaufbau, sodass der Film zwischen
Orkgemetzel und Verfolgungsjagd nicht langweilig werden kann.
Ein sehr positives Wort muss zudem zur Besetzung
gesagt werden, denn für mein Empfinden, sind sämtliche Schauspieler gut in
ihren Rollen verortet. Vor allem handelt es sich nicht um die größten Stars,
die sich in Hollywood finden lassen (auch wenn einige von ihnen mittlerweile,
nicht zuletzt auch durch diese Trilogie, in diese Richtung tendieren), sondern
auch Schauspieler, die vorher eher in kleinen Serien mitgespielt haben. Dafür
bin ich sehr dankbar, denn es sind Männer und Frauen, die wir aus bisher
wenigen Rollen kennen und nicht sofort mit einem Image verbinden. Sicherlich
treten auch hier noch große Sternchen wie Ian McKellen, Cate Blanchett, Hugo
Weaving oder Andy Serkis auf, aber sie verkörpern die Charaktere, die wir von
ihnen ohnehin bereits kennen.
Mein größtes Lob diesbezüglich geht eigentlich an
Martin Freeman, denn ich kann mir in der Rolle des jungen Bilbo niemand anderen
mehr vorstellen, zumal er es geschafft hat, nahtlos an die Schauspielkünste von
Ian Holm anzuknüpfen. Es entsteht keine Lücke, die Mimik und die Gestik hat er
sich angeeignet, um seine eigene erweitert und für mich einfach die beste Wahl,
die man hätte treffen können. Ein kleiner Punkt, den ich immer noch sehr lustig
finde, ist der, dass er in diesen Filmen, wie in „Sherlock“, mit Benedict
Cumberbatch zusammenspielt – ein Fakt, der in Teil zwei noch tragend wird!
B. Cumberbatch und M. Freeman (Quelle: electru.de) |
Eigentlich seit ich „Der Herr der Ringe – Die zwei
Türme“ gesehen habe, bin ich ein großer Fan von Andy Serkis und seiner
Gollumdarstellung, weshalb dieser Film für mich ein absolutes Fest war. Ich
habe sämtliche Szenen mit ihm gefeiert und bin begeistert, welche Fortschritte
die Technik des Motion Capturing gemacht hat. Dieser Schauspieler ist nicht nur
grandios, er schafft es auch ein Wesen, das so viele Eigenheiten aufweist und
wirklich nicht einfach darzustellen ist, gut auf die Leinwand zu bringen!
Ein kleines Manko, das ich leider erkennen musste,
ist die Darstellung mancher Zwerge, denn Charaktere wie Fili oder Kili wirken
nicht wie Vollblutzwerge, sondern eher wie zu kurz geratene, ein wenig
überheroisierte Menschen. Zudem wirkt der gute Thorin stellenweise wie ein
Aragornverschnitt, weshalb ich immer an den König von Gondor denken muss,
sobald er in einem bestimmten Licht auftritt.
Weiterhin problematisch ist und bleibt die
Aufteilung des Hobbits in drei Teile, das macht es für Fans wie mich furchtbar,
denn nun müssen wir wieder ein Jahr warten, ehe wir uns über den nächsten Film
freuen/aufregen/erschüttern/erheitern können.
Der kleine Hobbit Bilbo (Quelle: herr-der-ringe-film.de) |
Natürlich sind mir die Gründe hierfür bekannt,
schließlich werden in den Filmen mehrere Geschichten vereint, es handelt sich
nicht um eine Darstellung des reinen Hobbitsachverhalts, sondern um eine
Verbindung mit der Geschichte des Nekromanten, die im „Silmarillion“
niedergeschrieben ist. Zudem ist die Erzählung um den Bleichen Ork Azog rein
fiktiv, ein Konflikt, den Jackson sicherlich der Handlung zuträglicher fand. Dementsprechend
ist auch genügend Handlung für drei Filme vorhanden, wie wir später im zweiten
Teil sehen werden.
Alles in Allem ist der Film eine hervorragende
Adaption des Buches, Mittelerde wird so umfangreich wiedergegeben, dass auch
ein Eindruck dieser Welt entstehen kann, was vor allem an den
Landschaftsaufnahmen liegt. Die zahlreichen Wesen und Figuren werden gut
umgesetzt, können nur an wenigen Stellen kritisiert werden, wie beispielsweise
durch die Ähnlichkeit bereits bekannter Helden. Solche Kleinigkeiten werden
jedoch durch die bereits erwähnte Kulisse sowie die Musik wieder wettgemacht
werden. Auch die Besetzung muss noch einmal hervorgehoben werden, diese
Schauspieler runden den Film wunderbar ab.
Ich kann jedem nur empfehlen, sich diese Film zu
Gemüte zu führen; für jeden Hobbit-/Zwergen-/Zaubererfan ist er allerdings ein
Muss und ich bleibe auch ein Jahr nach Erscheinen begeistert von dem Streifen,
den uns Peter Jackson und Andy Serkis da auf die Leinwand gezaubert haben!
Ps. Gleiche Regel wie immer: Teil zwei wird ein
wenig zeitversetzt eingestellt, in etwa ein halbes Jahr nach diesem Post. Das
hat vor allem den Hintergrund, dass ich niemanden mit Spoilern die Freude an
Mittelerde nehmen möchte, da „Der Hobbit – Smaugs Einöde“ erst vor zwei Wochen
angelaufen ist!
"Der Hobbit - Smaugs Einöde" läuft momentan in den Kinos! (Quelle: hypable.com) |
Pps. Allen Englischkundigen kann ich übrigens nur die Originalversion empfehlen, denn die deutsche Synchronisation von Bilbo kann es leider nicht mit Martin Freemans Stimme aufnehmen…
http://wwws.warnerbros.de/thehobbitpart1/dvd/
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